WIENER WEINEN
Installation von Barbara Ungepflegt
„Es muss etwas ungewöhnlich Heiliges im Salz sein: man findet es in unseren Tränen.“ (Khalil Gibran)
Franz von Assisi heult sich die Augen aus und erblindet. Alice im Wunderland ertrinkt fast in der Flut ihrer eigenen Tränen. Und Roland Barthes fragt: "Wer wird die Geschichte der Tränen
schreiben?" – In Kunst und Literatur kommt die adressierende Qualität der Tränen ebenso zur Geltung wie vor Gericht. Im Weinen entäußert sich das Innere, die Tränen werden zu sicht- und lesbaren
Zeichen verborgener Regungen. Im Weinen spüren wir das tiefste Tal der Trauer und zugleich die erlösende Hoffnung auf bessere Zeiten.
Weinen als performativer Akt
In WIENER WEINEN bitten wir um jede einzelne Träne, schließlich sind Tränen wertvoll - und immer salzig. Für den öffentlichen Raum wird eine Schausaline konstruiert, die aus Tränen Salz gewinnt.
Jede abgegebene Träne wird eingedampft, filtriert und gekühlt, um daraus Wiener Tränensalz zu gewinnen. Schließlich wird in WIENER WEINEN die lösende Kraft des Weinens für die Produktion einer
lebensnotwendigen Substanz eingesetzt, um den seelisch-ökologischen Kreislauf der Tränen aufrecht
5.5. - 21.5.2025, Schottentor Passage, Jonasreindl, Nähe Ausgang
Schottenring 2-6, 1010 Wien
Mit freundlicher Unterstützung von der Kulturabteilung der Stadt Wien
Künstler:innen:
Hanna Hollmann
Video: Clemens Hollmann